Das Schokoladenmädchen
#heißeschokolade

  • „Das schönste Pastell, das man je gesehen hat.“, so bezeichnete die berühmte Pastellmalerin Rosalba Carriera das 1745 in Wien entstandene Kunstwerk von Étienne Liotard. Dabei liegt die Magie des Bildes in seiner einzigartigen Komposition aus meisterhaft angewandter Pastellmalerei und seiner außergewöhnlich sinnlichen Aura, welche den Betrachter in einer Zeitkapsel ins 19. Jahrhundert katapultiert. Während die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster des Hauses dringen und man die Vögel im Garten zwitschern hört, wandelt eine unbekannte Hausangestellte mit einem dunklen Serviertablett durch die Hausflure des Herrenhauses und auf ihm das Modegetränk des 19. Jahrhunderts – Heiße Schokolade. Die Virtuosität der Anwendung der Pastellkreide sucht dabei seines Gleichen und verleiht dem Gemälde lebendige Sinnlichkeit, so dass man den fruchtigen Geruch der heißen Schokolade förmlich riechen kann. Heute ist das weltberühmte Gemälde Teil der Sammlung der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden.

    Die einzigartige Darstellung des „Schokoladenmädchens“ diente vielen Kunstschöpfern als Inspiration, so auch den Meissener Künstlern. 1835 erweckten diese das Gemälde mit einer atemberaubenden Porzellanfigur zum Leben und wie im Originalwerk von Liotard dominieren auch in der Meissener Figur zarte Pastellfarben. Der für die Zeit typische glockenförmige Rock des Mädchens und ihr zartes Häubchen sind in feinen Pastelltönen gehalten. Durch das Hinzufügen von fein weich gemalte Blumenornamente der Schürze verleiht MEISSEN dem „Schokoladenmädchen“ einen ganz eigenen Touch. Die Figur wird aus insgesamt 12 Formen zusammengesetzt. Bei der Staffage erhält sie ihren freundlichen Gesichtsausdruck und ihre fein ausgearbeitete Garderobe. Um beispielsweise die Falten im schönen blauen Rock exakt darzustellen, sind zwei Brenndurchgänge mit anschließender Bemalung notwendig.
„Das schönste Pastell, das man je gesehen hat.“
Pastellmalerin Rosalba Carriera
  • Zu Lebzeiten des "Schokoladenmädchens" war Kakao ein sehr teures Genussmittel. Er kam aus exotischen Ländern und hatte eine weite Reise hinter sich, bevor er serviert werden konnte. Die feine Schokolade, – die es zunächst nur als Getränk gab, – war ein Sinnbild für Prunk und Luxus. Als die Spanier 1519 das exotische Getränk erstmals nach Europa brachten und an den spanischen Hof, schmeckte dieses jedoch noch eher bitter und erfreute sich keiner großen Beliebtheit. Doch schnell entdeckte man, dass das Zutun von Rohrzucker den Kakao in eine sinnliche Gaumenfreude verwandelte und von da an war der Siegeszug der „heißen Schokolade“ in Europa nicht mehr aufzuhalten. In Adelskreisen entwickelte sich heiße Schokolade schnell zum Modegetränk. Aber nicht nur der exquisite Geschmack des luxuriösen Heißgetränks war Ursache für dessen Beliebtheit. Auch schätzten die Genießer von einst die besondere Bekömmlichkeit und den hohen Nährwert der Schokolade. Nicht zuletzt wurden ihr sogar allerlei Heilwirkungen nachgesagt.

    Mit unserem „Schokoladenmädchen“ aus Meissener Porzellan holen Sie sich erlesenes Kunsthandwerk und ein Stück Kunstgeschichte nach Hause. Und nach fast 200jährigem Dienst bringt die Meissener „Chocolatière“ sicher einige gute Geschichten für eine heiße Tasse Schokolade mit.